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Kürzung der Kulturförderung betrifft Hamm kaum

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Kulturfachbereichleiter Ulrich Weißenberg glaubt, dass Kürzungen der Kulturförderung des Landes die Stadt Hamm nur marginal betreffen.
Kulturfachbereichleiter Ulrich Weißenberg glaubt, dass Kürzungen der Kulturförderung des Landes die Stadt Hamm nur marginal betreffen. © Rother

HAMM - Die Kürzungen bei der Kulturförderung des Landes auf die Stadt Hamm dürften nach Einschätzung von Kulturfachbereichsleiter Ulrich Weißenberg nur „marginale“ Auswirkungen haben. Die Auswirkungen auf Landesebene allerdings sind seiner Ansicht nach „dramatisch“ und möglicherweise nur der Einstieg in eine Reihe von Kürzungsrunden.

Betroffen sein dürften laut Weißenberg vor allem die Landestheater und Landesorchester, die auch in Hamm regelmäßig gastieren. Die Gefahr, dass die Ensembles die drohenden Kürzungen – und seien es fehlende Zuschusssteigerungen, die beispielsweise steigende Personalkosten auffangen könnten – durch höhere Umlagen bei den Mitgliedsstädten zu kompensieren versuchen, sieht Weißenberg nicht: Es sei bekannt, dass die Städte „ebenfalls nicht in Geld schwimmen“, dass hier kaum mehr als der bereits jetzt geleistete Beitrag zu holen sei. Der Kulturfachbereichsleiter geht dann schon eher davon aus, dass es zu Qualitätseinbußen kommen wird.

Die regionale Kulturförderung soll laut Ankündigung des Landes ebenfalls besonders betroffen sein. Der Bestand des in Hamm angesiedelten Koordinationsbüros für die Kulturregion Hellweg ist laut Weißenberg allerdings aufgrund einer Verpflichtungsermächtigung des Landes bis einschließlich 2015 gesichert. Es sei gewährleistet, dass das Land jährlich 20 000 Euro als Zuschuss zahlt.

Beim Krimi-Festival „Mord am Hellweg“ und dem Theaterfestival „hellwach“ des Helios-Theaters ist sich Weißenberg darüber hinaus sicher, dass sie nicht in Frage gestellt werden, weil es besonders „profilscharfe“ Projekte der Region mit besonderem Renommé seien. Und auch der „Kulturrucksack“ dürfe, weil er gerade erst eingerichtet worden ist, nicht schon wieder gefährdet sein. - san

Die Pläne für NRW:

Die Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen soll im kommenden Jahr drastisch gekürzt werden. Kultusministerin Ute Schäfer (SPD) wolle den Etat 2013 um 16 Millionen auf 180 Millionen Euro reduzieren, sagte eine Ministeriumssprecherin gestern. Betroffen sei unter anderem die landeseigene Kunstsammlung NRW, deren Ankaufsetat um eine Million Euro schrumpfe. Die Förderung der Regionalen Kulturpolitik soll um 500.000 Euro zurückgefahren werden. Pläne für Neubauten würden auf Eis gelegt. „Alle müssen sparen und wir auch“, sagte die Sprecherin. „Wir können um die Kultur keinen Zaun ziehen.“ Ein entsprechender Etatentwurf werde derzeit im Ministerium erarbeitet. - dapd

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