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Generationswechsel in der Yunus-Emre-Moschee

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Der scheidende Vorstand und der neue Vorstand der Yunus-Emre-Moschee. Das alte Team hat seit 1988 die Gemeinde und die Moschee aufgebaut. Das neue Team widmet sich jetzt neuen Aufgaben. ▪
Der scheidende Vorstand und der neue Vorstand der Yunus-Emre-Moschee. Das alte Team hat seit 1988 die Gemeinde und die Moschee aufgebaut. Das neue Team widmet sich jetzt neuen Aufgaben. ▪ © Best

HEESSEN ▪ Mit einem sehr jungen Vorstand geht die Gemeinde der Heessener Yunus-Emre-Moschee in die Zukunft. Das Durchschnittsalter liegt irgendwo zwischen 30 und 40. Der neue Vorsitzende, Sinan Karaagac, ist gerade einmal 31 Jahre alt. Die neuen Amtsinhaber blicken dabei voller Bewunderung auf ihre Vorgänger. Seit der Gründung vor fast 24 Jahren ist den scheidenden Verantwortlichen schließlich der bedeutendste – und viele sagen auch der schönste – Moschee-Neubau der Region gelungen.

„Die Aufgaben und Ansprüche an eine Vereinsführung sind heute aber anders als vor 15 oder 20 Jahren“, betont der neue Vorsitzende, Karaagac. „Wir brauchen heute Leute, die die deutsche Sprache beherrschen, mit dem Computer umgehen können und sich auch bei den Behörden auskennen“, sagt er. Der Neubau sei jetzt abgeschlossen. Man müsse t nicht mehr in das Gebäude investieren, sondern in die Menschen. Dazu setzt er ganz bewusst einige Schwerpunkte.

Einer ist, die Integration voranzutreiben. Dabei sieht er sich in der Tradition des scheidenden Vorstandes. Seit vielen Jahren fördere die Yunus-Emre-Gemeinde das Miteinander aktiv. Als ein Beispiel nennt er die Führungen. Mehr als 7 000 Menschen hätten allein im vergangenen Jahr die Moschee besucht. Darunter seien Schulklassen ebenso wie Senioren- oder Vereinsgruppen. Auch Angehörige ganz unterschiedlicher Religionen interessierten sich für die Moschee. Einige Schulen kämen regelmäßig, schildert er. „Beim Thema Integration wollen wir aktiv mitgestalten.“ Als ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrates weiß er, wovon er spricht.

Ein anderer Schwerpunkt ist die Jugendarbeit. Die finde inzwischen zum großen Teil im Nebengebäude der Moschee statt. Bis zu 150 Jugendliche kämen dorthin. Auch die Frauenarbeit will er voranbringen. Die Frauen hätten einen großen Teil der Last beim Neubau der Moschee getragen, sagt er anerkennend. Als Beispiel nennt er ihren Einsatz bei Festen.

Dem scheidenden Vorstand gehörte Rüstem Daday seit der Gründung des Vereins am 10. März 1988 an und er saß ihm seit 1992 vor. 2. Vorsitzender war seit 1999 Mehmet Altikulac. Auch er ist von Anfang an dabei. Seit 2001 im Amt waren Schriftführer Mehmet Karaagac, Kassierer Ahmet Celik und die Beisitzer Mehmet Sengül, Hüseyin Alaoglu und Ibrahim Akay.

Bereits 1994 sei klar gewesen, dass man sich um ein neues Gebäude kümmern müsse, berichtet Altikulac. Der Platzmangel in der Moschee, aber auch der fehlende Parkraum davor seien große Probleme gewesen. 1996 habe man die Stadt angeschrieben und nach Grundstücken gefragt. Ebenso habe man zu anderen Eigentümern wie der Salzgitter AG Kontakt aufgenommen. Von ihr habe man schließlich das jetzige Grundstück bekommen, erinnert sich Altikulac.

1997/98 sei man zu vielen Moscheen im Ruhrgebiet gefahren, um sie sich anzuschauen. Das schönste von allen sei in die Planung eingeflossen. Die Mitarbeiter der Stadt seien dann über das Vorhaben informiert worden. Unter anderem habe man dazu auch die Moschee in Neubeckum besucht, berichtet Altikulac.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 3. Oktober 2001. Den Rohbau habe man mit Spenden finanziert. Erst danach, Anfang 2004, sei ein Kredit aufgenommen worden. Rund 2,5 Millionen Euro und unzählige Stunden an Eigenleistung seien bis zur Eröffnung am 1. Mai 2010 investiert worden, so Altikulac. Inzwischen kämen Gläubige aus dem weiten Umfeld von Hamm. ▪ jim

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